Erdbeeranbau im Tunnel, Damm, Stellage oder doch im Freiland?
Welche Sorten eignen sich für welches Verfahren und wie sehen Ertrag und Fruchtgröße aus? Rund 50 Interessierte informierten sich auf der Versuchsstation in Köln-Auweiler über neueste Erkenntnisse zu verschiedenen Anbauverfahren.
Im Fokus stand der Austausch – um die eigene Ernte zu optimieren und VErfahrensprobleme mit anderen zu diskutieren.
Ludger Linnemannstöns und Simon Schrey, Anbauberater vom Versuchszentrum Köln-Auweiler der LWK NRW, führten durch die verschiedenen Anbauverfahren.
2018 – so sieht´s derzeit aus. Ein Überblick
Bei den Einmalsorten konnten im Tunnel die Beeren am 16. Mai gepflückt werden.
Ganze fünf bis sechs Tage früher als noch 2017.
Stichwort Botrytis:
Der Pflanzenschutzdienst betreut Versuche mit sogenannten Biologika.
Erste Ergebnisse:
Im Vergleich zur unbehandelten Fläche zeigt sich, dass ein gewisser Effekt erkennbar sei.
Der Botrytisdruck werde zwar nicht abgestellt aber doch verringert – so dass sich der Einsatz insbesondere in nicht befallsstarken Gebieten lohnen könnte.
Es sei aber weiter zu beobachten.
Zweijährige Kulturen
Das Nachpflanzen von Clery in alte Dämme habe gut funktioniert. Allerdings läge man im Ertrag schon 200 Gramm niedriger als im Nachbartunnel, wo mit Grünpflanzen bei gleichem Pflanztermin gepflanzt wurde, erklärte Linnemannstöns.
In einzelnen Varianten habe man Kronen gebrochen. Das führe zu offeneren und schwächeren Pflanzen, was den Suchaufwand während der Ernte geringer halte.
Beste Ertragsverhältnisse lagen in diesen Varianten bei 500 bis 600 Gramm.
Gilt zumindest für Clery: wo Kronen gebrochen wurden, gab es keinen Unterschied in der Fruchtgröße.
Bei Flair hingegen funktioniert eine zweijährige Pflanzung nicht – auch eine Nährstoffdüngung helfe nicht. Flair benötige einfach einen guten Boden, so Linnemanntöns.
Allegro wächst als zweijährige Pflanze kräftig – jedoch mit deutlich zurück gehenden Fruchtgrößen, erklärte Schrey. In verschiedenen Anbauverfahren wurde die Sorte getestet und als interessant befunden.
Ergebnisse: Allegro ist eine sehr wuchsstarke Sorte mit gutem Geschmack und guter Festigkeit.
Regalis
Bei Regalisbehandlungen sind die Anbauberater noch in der Testphase, welcher Zeitpunkt und welche Aufwandmengen am besten geeignet sind, erklärte Schrey. In den vorgestellten Tests wurde Regalis vier Wochen nach Pflanzung und dann nochmal vier Wochen später ausgebracht.
Erste Ergebnisse:
Regalis in Frigopflanzen bei Clery habe gut funktioniert. Es gab bis zu 50 % weniger und deutlich kürzere Ausläufer. Teils sogar so kurz, dass sie in der Pflanze gesucht werden mussten, was wiederum nicht von Vorteil ist.
In Grünpflanzen:
Grünpflanzen haben ohnehin weniger Ausläufer. Die mit Regalis behandelten aber nochmals weniger.
Bei der Sorte Malwina habe das Produkt keine Wirkung gezeigt.
Zusammenfassend erklärte Schrey, dass es bei Regalisbehandlungen durchaus auch auf die behandelte Sorte ankomme, dass aber grundsätzlich festgestellt werden konnte, dass Regalisbehandlungen kürzere und weniger Ausläufer zum Ergebnis haben.
Wie sich die Behandlung auf den Ertrag auswirkt, müsse noch weiter beobachtet werden.
Stellage
Für Stellagenkulturen stellte Linnemanntöns fest:
Die eher unbekannte Sorte Opera ist im Anbau auf Stellage rückläufig. Sie habe zwar eine schöne Frucht, ist aber etwas dunkel und weich.
Die Sorte Allegro auf Stellage sei neu und erwecke bislang einen positiven Eindruck. Weiteres müsse noch beobachtet werden.
Problem der Knicktrosse in der Stellage: Ludger Linnemanntöns erklärt
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