Spargelseminar Nienburg: Referenten

Spargelseminar Nienburg: Referenten

Und ewig grüßt…
                …der Sachkundenachweis.

Dieses Seminar zum Spargelanbau galt zeitgleich als Fortbildungsnachweis für die Pflanzenschutzsachkunde: Am 3. März kamen Anbauer in der LWK Niedersachsen in Nienburg zusammen, um sich über Rechtsgrundlagen zum Pflanzenschutzmitteleinsatz und die Zulassungssituation sowie den Fungizid-Einsatz im Bleich- und Grünspargelanbau auf den neuesten Stand zu bringen.

Daneben erhielten die Teilnehmer Empfehlungen für die Unkrautbekämpfung im Spargel für 2017.

Grünspargel – spezieller Pflanzenbau und Pflanzenschutz

Friederike Herberg - Beraterin Spargelanbau LWK Niedersachsen

Friederike Herberg – Beraterin Spargelanbau LWK Niedersachsen

Friederike Herberg, Beraterin Spargelanbau der LWK Niedersachsen, Langfördern informierte die Teilnehmer über speziellen Pflanzenschutz und Pflanzenanbau.

Die Infos:

  • „Grünspargel reagiert mehr auf Wärme als Bleichspargel.
  • Eine Pflanztiefe von max. 15 cm wird empfohlen.
  • Je flacher Grünspargel gepflanzt wird, umso frühzeitiger und ertragreicher ist er.
  • An heißen Tagen sollte man gegebenfalls bis zu 2 Mal täglich ernten.
  • Am besten lagert man Grünspargel zwischen 2°C und 4°C aufrecht stehend und mit täglich wechselndem Wasser.“

Zur Düngung riet die Referentin:

„Machen Sie Proben, Proben und nochmal Proben, um den richtigen Bedarf zu ermitteln.

Zirka fünf bis sechs Wochen vor und dann noch einmal eine Woche vor Stechende“.

Mit einzelnen Sortenvorstellungen erläuterte Herberg auch deren spezifischen Krankheiten und Schädlinge.

Rückblick auf 40 Jahre Spargelberatung

Dieter Weber - BErater Spargelanbau LWK Niedersachsen, Langförden

Dieter Weber – Berater Spargelanbau LWK Niedersachsen, Langförden

Dieter Weber, Berater Spargelanbau der LWK-Niedersachsen, Langförden gab einen Rückblick auf beinahe 40 Jahre Spargelberatung.

An Hand von Statistiken zeichnete er die Ertragssteigerung im Spargelanbau durch den Einsatz von Folien seit 1996 nach.

Seit 2002 ist die Ertragssteigerung rasant gestiegen.

Schmunzeln mussten die Teilnehmer bei einer Bilderstrecke vom Spargelanabau und Pflanzenschutz aus den 70er und 80er Jahren.

Diese vergegenwärtigte den enormen Entwicklungsfortschritt.

Eine Folie mit Ergebnissen eines Spargellehrgangs von 1978 sorgte ebenfalls für heitere Stimmung unter den Zuhörern.

Die damalige Empfehlung: 200 bis 300 kg N/ha – nach dem Motto: viel hilft viel.

Webers Fazit:

„Aus heutiger Sicht schlägt man in vielerlei Hinsicht, sei es beim Pflanzenschutz oder auch bei der Düngeempfehlung, die Hände über dem Kopf zusammen. Aber nur, weil wir gelernt und konsequent geforscht haben“.

„In den 80er Jahren hieß es auch, Stemphylium sei nur im Mittelmeergebiet ein Problem.

Ich kannte es damals aber auch aus den Niederlanden. Erst Ende der 80er Jahre ging die Forschung in Richtung Stemphylium los“, vergegenwärtigte Weber den Entwicklungsprozess.

Sein Ausblick:

  • „Die Einführung und Erprobung eines Prognosemodells für Stemphylium mit dem Ziel der termingerechten Anwendung vom PSM zur Verbesserung der Effizienz wird an Bedeutung gewinnen.
  • Die Anzahl der zulässigen Wirkstoffe wird abnehmen, was sich jetzt schon abzeichnet.
  • Geeignete Flächen werden knapper.
  • Der Mindestlohn führt zum Strukturwandel.
  • Die Vermarktung wird sich ändern: Alles, was man durch die Verfrühung zeitlich eher vermarkten kann, wird am Ende der Saison schwerer zu verkaufen sein.
  • Der Vertrieb über das Internet wird zunehmen – bei rechtzeitiger Weichenstellung aber auch eine Chance für den Betrieb.“

Unkrautbekämpfung im Spargel – Empfehlungen für 2017

Manfred Kettel - Berater Pflanzenanbau und Pflanzenschutz LWK Niedersachsen, Nienburg

Manfred Kettel – Berater Pflanzenanbau und Pflanzenschutz LWK Niedersachsen, Nienburg

Informationen zu Begleitmaßnahmen im Pflanzenschutz sowie Empfehlungen und Zulassungserweiterungen einzelner PSM gab es von Manfred Kettel, Berater Pflanzenbau und Pflanzenschutz der LWK Niedersachsen, Nienburg.

Für Sencor Liqiud gäbe es eine Zulassungserweiterung bis zum 31.12.2022.

Es wirke beispielsweise bei einjährigem Rispengras und könne mit 2×0,45l/ha alle 30-60 Tage nach dem Durchstoßen ausgebracht werden.

Sein weiterführender Rat:

„Junganlagen sind sehr empfindlich – arbeiten Sie vorwiegend mechanisch.

Das können Sie beispielsweise durch eggen, grubbern oder striegeln.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der aufgefütterte Boden Halt bietet.

Wenn Sie Herbizide in Junganlagen verwenden, dann beispielsweise Stomp Aqua mit 2,5 l/ha, Spectrum mit 0,5 l/ha und Centrum 36CS mit 0,15 l/ha.“

Kettels Fazit:

„Alle Behandlungsmaßnahmen sind mehr oder weniger riskant. Aber wenn Sie gar nichts tun, schädigt das Ihre Anlage immer noch am meisten.

Der Spargel duldet keine Unkrautkonkurrenz um Wasser, Nährstoffe oder Licht. Wenn Sie können, bevorzugen Sie mechanische Bekämpfungsmethoden.

Und wenn Sie chemische verwenden, beachten Sie bitte unbedingt die Auflagen“.

Intensivkultur Doppelreihe

Nils Kraushaar - Berater Spargelanbau der LWK Niedersachsen, Hannover

Nils Kraushaar – Berater Spargelanbau der LWK Niedersachsen, Hannover

 

 

Nils Kraushaar, Berater Spargelanbau der LWK Niedersachsen, Hannover stellte erste Ergebnisse seines sogenannten Doppelreihenversuchs vor.

Im Versuch ging es um den Vergleich von Einzelreihen zu unterschiedlichen Varianten der Doppelreihenbepflanzung mit Spargel.

Als Hintergrund für die Versuchsdurchführung nannte Kraushaar steigende Pachtpreise und Lohnkosten sowie die Suche nach der Steigerung der Produktivität und dem Ertrag an HKL I-Ware.

Sein Zwischenergebnis:

„Es gibt ein enormes „Stangenbildungspotential“ – und der Versuch wird weiter beobachtet“.

Nach der Vorstellung eines weiteren Versuchs endete der Informationsnachmittag mit Gruppengesprächen und Diskussionen.

Hier geht’s zum ersten Teil des Berichts.

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