Albinismus ist eine physiologische Störung, die neben fehlender Fruchtfärbung einen bittersauren Geschmack mit sich bringt.
Auch die Fruchtfestigkeit lässt bei Albinofrüchten zu wünschen übrig, was sie anfällig für Botrytis und Lagerfäule macht.
Das Verhältnis von Stickstoff- zu Kalziumgehalt N:Ca ist größer als bei normalen Früchten.
Albinismusprobleme treten im geschützten Anbau normalerweise im Frühling und im Herbst auf.
Es gibt mehrere mögliche Ursachen: Frühere Untersuchungen in Europa und den USA haben gezeigt, dass er auf sehr fruchtbaren Böden bei sehr hohen Stickstoffgaben und übermäßiger Wasserversorgung auftritt.
Geringere Lichtintensität in wolkenreichen Wetterperioden erhöht die Albinismusrate ebenfalls.
Eine Untersuchung in Belgien zeigte in den frühen Neunzigerjahren, dass ein hoher Siliziumgehalt, sei es im Gießwasser oder im Substrat, unter den oben beschriebenen Bedingungen Albinismus auslösen könnte.
Wasser mit einem Siliziumgehalt von über 0,55 mmol/l gilt daher als ungeeignet für die Bewässerung von albinismusgefährdeten Substratkulturen.
Regenwasser ist dagegen wegen seines geringen Siliziumgehalts besonders empfehlenswert.
Kürzlich untersuchte eine kanadische Studie (Dale, Guelph University, 2016) Temperatureffekte während der Blüte- und Fruchtphase auf Albinismus.
In drei Stadien (Pflanzung bis Blüte, Blüte bis zu weißen Früchten, Fruchtreifung) wurde eine Tagestemperatur von 18°C bzw. 30°C konstant gehalten.
Das Ergebnis zeigte, dass weniger Albinismus auftrat, wenn die Temperatur in der Blütezeit höher und während der Reifephase niedriger lag.
Dieses Ergebnis stimmt mit einer ähnlichen japanischen Untersuchung (Ikeda, Meiji University, 2016) überein.
Diese zeigte, dass eine hohe Tagestemperatur (30°C) während Blüte- und Reifezeit die Aktivität von vier Genen reduzierte, die die Entstehung von für die Anthocyansynthese verantwortlichen Enzymen steuern.
Anthocyane verursachen die Ausfärbung der Früchte. Bei einer niedrigeren Tagestemperatur von 20°C war die Fruchtfärbung ausgeprägter.
Die japanischen Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass Wasserstress (also weniger Wasser) diese Gene anschaltete und so die Fruchtfärbung verbesserte.
Auch die Sortenwahl beeinflusst die Albinismusgefahr: Erfahrungsgemäß sind z.B. Clery und Alba deutlich weniger gefährdet als die besonders albinismusanfällige Elsanta.
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