Mehrspitzige Erdbeeren. Foto: Philip Lieten

Mehrspitzige Erdbeeren. Foto: Philip Lieten

 

„Fingerfrüchte“ werden sie in Belgien und „Euterfrüchte“ in Holland genannt. Doch wie entstehen die mehrspitzigen, deformierten Früchte und kann man Maßnahmen gegen sie ergreifen?

 

Deformierte Früchte – darum geht´s

Philip Lieten.

Philip Lieten

Nahezu jedes Jahr das Gleiche: im Erdbeerbestand finden sich unter den vielen wohlgeformten Früchten auch deformierte – charakteristisch sind die multiplen Spitzen, die an Finger erinnern.

Bei bestimmten Sorten findet man diese deformierten Früchte häufiger als bei anderen. So beispielsweise bei Darselect, Elliany und Lambada – dort treten große Früchte mit multipler Spitze vergleichsweise häufig auf. Ebenso bei neueren Sorten wie Magnum.

In Malling Centenary hingegen findet man die deformierten Früchte nicht.

 

 

So entstehen deformierte Früchte

Bereits während der Blütenbildung, also noch vor der eigentlichen Blüte, ist der Fruchtknoten missgebildet.

Dies wurde beobachtet:

Eine hohe Nährstoffzugabe während der Überwinterung bei warmen Bedingungen führt zur fehlentwickelten Frucht – meist mit zwei bis fünf Spitzen.

Eine fehlerhafte oder geringe Bestäubung ist nicht ursächlich für die Fehlbildung.

 

Versuchsergebnisse: Was hilft bei deformierten Früchten

Versuche mit künstlicher Verlängerung des Tages bei der Sorte Darselect zwischen 1997 und 1998 in Belgien zeigten:

Erhielten zweijährige Pflanzen beim Überwintern keinerlei Winterruhe, stieg die Zahl der mehrspitzigen Früchte (13,5%).

Mit Einsatz von Glühlampen reduzierte man den Prozentsatz mutierter Früchte, konnte diese jedoch nicht zur Gänze verhindern.

Je eher der Tag künstlich verlängert wurde, desto geringer war der Prozentsatz deformierter Früchte: 3,6 Prozent, wenn die künstliche Tagesverlängerung am 1. Dezember begonnen und 6,1 Prozent, wenn die Bestrahlung ab dem 1. Februar startete.

Kürzliche Versuche in Belgien zeigten:

Traypflanzen der Sorte Magnum aus Gewächshäusern die keine Winterruhe erhielten, zeigten häufig deformierte Früchte.

Derzeit werden deformierte Früchte bei Kurztagsorten in Süddeutschland und Norditalien beobachtet, welche im relativ warmem Herbst gepflanzt wurden.

 


 

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