Diskutierten über Folgen der Digitalisierung in der Landwirtschaft (von links): Helmut Gockel (Geschäftsführer Güterverwaltung Reinau), Marcel Wieditz (Vertriebsleiter EASY-Produkte bei Claas), Jürgen Bolduan (Betriebsratschef KWS Saat SE), Lutger Deters (Betriebsleiter, Teepker GbR), Klaus Oks (Bundesagentur für Arbeit), Katharina Leyschulte (Fachschülerin), Dr. Steffi Burkhart (Hauptreferentin, Beraterin, Trainerin, Sprachrohr der Generation Y), Prof. Dr. Michael Clasen (Hochschule Hannover), Hermann Hermeling (Vizepräsident der LWK Niedersachsen), Dr. Matthias Heyder (bei der LWK Leiter Fachbereich Arbeitnehmerberatung, Weiterbildung) und Moderator Christian Fremy
Foto: Ehrecke/LWK Niedersachsen
Digitalisierung als Thema des 11. Arbeitnehmertags der LWK Niedersachsen
„Gerade durch die Digitalisierung gilt: Lernen hört nach der Schule – egal ob Berufs- oder Hochschule – nie auf.“
Diese Botschaft gab Hermann Hermeling, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, am Donnerstag in Hannover den 600 Besucherinnen und Besuchern des 11. Arbeitnehmertags mit auf den Weg.
Die starke Zunahme computergesteuerter Prozesse im Stall und auf dem Acker und deren Wirkung auf die Arbeitswelt waren Thema der von der LWK organisierten Großveranstaltung am Rande der Messe Agritechnica.
Dr. Steffi Burkhart, Sprachrohr der Generation Y
Lebenslanges Lernen sei keineswegs lästige Pflicht, sondern böte vielfältige Chancen, schärfte Dr. Steffi Burkhart ihrem jungen Publikum ein.
Die Hauptreferentin des Arbeitnehmertags ist Expertin für den Wandel der Arbeitswelt und gilt als Sprachrohr der „Generation Y“ (Jahrgänge 1980 bis 1995). „Die qualitative Bedeutung junger Menschen ist groß, quantitativ sind wir in der Minderheit“, betonte sie.
Die Aussage „Mach Abi, geh zur Uni, dann hast du einen sicheren Job fürs Leben“ hat laut Burkhart mit der heutigen Realität nichts mehr zur tun: „Wir werden im Leben etwa sechs Mal unseren Job wechseln.“
Auch für den Agrarbereich gelte daher: „Wir stehen in der Selbstverantwortung, uns ständig weiterzuentwickeln – ein Drittel der Kompetenzen, die wir heute benötigen, werden in fünf Jahren andere sein.“
Aber das müssten die Nachwuchskräfte nicht alleine stemmen, bekräftigte Burkart mit Blick auf die Chefs von heute: „Fordert gute Führung ein – in einer Welt, die sich immer schneller dreht, die sich stark verändert, reicht ein Umfeld mit mittelmäßiger Führung nicht mehr aus.“
Burkharts Botschaft:
„Habt Mut, das zu tun, was Euch Freude bereitet.“
An die Adresse der Unternehmen sagte sie: „Schaffen Sie Experimentierräume für junge Leute.“
Mitarbeit, Teilhabe und gegenseitiger Austausch in den Betrieben müssten gestärkt werden.
Diskussionsrunde zum Wandel in der Arbeitswelt und steigende Anforderungen an den Nachwuchs
Wie deutlich die permanente Wandlung bereits heute zu spüren ist und wie dadurch die Anforderungen an den Nachwuchs steigen, wurde auch in der Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Berufsschulen, von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sowie der LWK deutlich. „Nach der Ausbildung spielt im Berufsleben die Weiterbildung immer wieder eine entscheidende Rolle“, sagte Klaus Oks, bei der Arbeitsagentur Geschäftsführer der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen.
„Da operativ nicht mehr viel zu tun sein wird, brauchen wir kaum noch mittelmäßig ausgebildete Bediener“, stellte Prof. Dr. Michael Clasen klar. Der Dozent für Wirtschaftsinformatik und Agrarinformatik an der Hochschule Hannover forderte eine Trendwende in der Bildungspolitik, die aktuell noch zu sehr auf konkrete Lernziele ausgelegt sei: „Um den technischen Fortschritt aktiv mitzugestalten, brauchen wir absolute Exzellenz.“
LWK-Vizepräsident Hermeling appellierte daher an die Arbeitgeber: „Seien Sie auch als Chef offen für die Weiterbildung.“ Fachkräfte in der Landwirtschaft würden aktuell sehr stark gesucht. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die weiteren Bildungsträger hätten dazu interessante Seminarangebote.
Der Arbeitnehmertag der LWK findet einmal pro Jahr während der Fachmessen Eurotier beziehungsweise Agritechnica statt und richtet sich an Berufseinsteiger, Fachschüler, Studierende, Nachwuchskräfte, Jobsuchende, Arbeitnehmer und Arbeitgeber aus dem Agrarbereich und an Berater der Arbeitsverwaltungen. Quelle: LWK Niedersachsen
Immer frische News -
mit unserem Newsletter
Hier in unseren Newsletter eintragen und immer aktuelle News vom ErdbeerSpargel Portal erhalten.
Sie haben sich erfolgreich eingetragen - ein Bestätigungsmail geht Ihnen zu.