Einer Forschungsgruppe der Fakultät für Agrar- und Forstwissenschaften der Universität von Cordoba (UCO) ist es gelungen, die komplette genetische Karte des Spargels zu entschlüsseln.
Dabei konnte sie auch das Chromosom aufzeigen, das das Geschlecht der Pflanze bestimmt.
Durch diese Forschung ist es künftig möglich, sich auf die Entwicklung von Hybriden zu konzentrieren, bei denen alle Pflanzen männlich und somit profitabler sind.
Spargel und Geschlecht
Spargel zählt zu den sexuell polymorphen Bedecktsamern (Angiospermae).
Nur ca. 6% der bedecktsamigen Blütenpflanzen sind diözisch, d.h. sie haben männliche und weibliche Pflanzen.
Der Spargel (Asparagus officinalis L.) ist eine dieser seltenen zweigeschlechtlichen Arten.
Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen ist für die Ertragsleistung von wirtschaftlicher Bedeutung.
Schon im 19. Jahrhundert wurde erkannt, dass männliche Pflanzen früher austreiben und insgesamt mehr Stangen bringen.
Die weiblichen Pflanzen stecken ihre Energie nämlich in die Produktion von Samen und sind daher weniger effizient.
Kartierung
Durch die Erstellung einer kompletten genetischen Karte können unterschiedliche Merkmale festgelegt werden.
Aus agrartechnischer Sicht sind dabei größerer Ertrag, frühzeitige Produktion, höhere Qualität und Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten von besonderem Interesse.
Für Gartenspargel erstellte die Forschungsgruppe die bisher gründlichste Karte ihrer Art in der wissenschaftlichen Literatur, in Zusammenarbeit mit dem Institut für experimentelle Botanik in der Tschechischen Republik.
Unter der großen Anzahl von auf der Karte lokalisierten genetischen Markern befindet sich auch das Chromosom für die Geschlechtsbestimmung.
Nutzen
Nachdem das geschlechtsbestimmende Chromosom identifiziert ist, kann nun eine Verbesserung des Prozesses zu Entwicklung von Hybriden, bei denen alle Pflanzen männlich sind, angestrebt werden.
Um diese Sorten zu produzieren, werden “super männliche” Pflanzen benötigt, deren Chromosomen YY (nicht XY) sind.
Auf Basis der neuen Erkenntnisse kann nun ein Marker entwickelt werden, der diese “Super-Männchen” lokalisieren kann.
Manche Spargelsorten sind schon so gezüchtet, dass sie nur männliche Pflanzen produzieren.
Das Problem bisher ist, dass die Entwicklung dieser “Super-Männchen” viel Zeit und hohe Kosten erfordert.
Die Produktionszeit – bisher bis zu drei Jahre – kann durch die neuen Informationen auf ein Jahr verkürzt werden.
Sowohl Saatgutproduzenten als auch Spargelbauern könnten davon profitieren.
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