Nicht nur beim 33. Spargeltag gab es Fachvorträge auf dem Messeduo expoSE und expoDirekt. Auch zwei weitere Themen wurden im Rahmen des Messeduos behandelt.
Frank Saalfeld, Geschäftsführer des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände, präsentierte eine Idee zu einer neuen bundesweiten Kampagne zur Stärkung und Vermarktung von Erdbeeren und Spargel aus deutscher Produktion.
Und Kristin Rotherm, Redakteurin von HOFdirekt hielt einen Vortrag zu „Selbstbedienung nach Plan – wie funktionieren Automaten und SB-Läden in der Praxis?“ im Messe Konferenz Center.
Wir waren dabei und fassen das Wichtigste zusammen:
Imagekampagne für Erdbeeren und Spargel
Eine deutschlandweite Verbraucherkampagne für mehr Wertschätzung heimischer Beeren und Spargel, für ein Wir-Gefühl der Produzenten und die Zukunft der deutschen regionalen Produktion stellte Frank Saalfeld, Geschäftsführer des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände, vor.
„Wir wollen kein weiter so, wir wollen die Zukunft unserer Branche sichern. Das gelingt uns nicht lokal, nicht regional, sondern nur national“, sagt Frank Saalfeld. Man müsse sich wieder bewusst machen, dass man bei Erdbeeren und auch Spargel die besten Produkte mit der besten Wertschöpfung in der Landwirtschaft habe.
Dies soll gemeinsam mit der Berliner Agentur Pretzlaw Communications auch den Verbrauchern wieder vor Augen geführt werden.
Agentur-Leiter Christian Pretzlaw stellte selbst erste Entwürfe aus der Ideenwerkstatt der Kampagne vor beim Messeduo. 2023 soll es mit einer Kampagne für Spargel losgehen, zuerst mit einer Teaserkampagne und einer Webseite.
Soziale Medien und die Presse sollen danach bespielt werden und mit einer Highlight Aktion eventuell Anfang Mai zum Verkaufs-Peak die größte Aufmerksamkeit erzielt werden.
Insgesamt soll die Kampagne vier Monate laufen, wobei ein Monat die Vorlaufphase beinhaltet und drei Monate für die Hauptkampagne vorgesehen sind. Zielgruppen sind neben den Verbrauchern auch Branchen-Stakeholder inkl. Handel sowie Politik und Verbände.
Im Bereich Social Media soll eine durchgehende Content-Produktion für verschiedene Zielgruppen laufen, in der vor allem Geschichten erzählt werden. „Wir wollen Verbündete aus den Verbrauchern machen“, beschreibt Christian Pretzlaw seinen Ansatz. Mit einer Mischung aus positiven Nachrichten und Infotainment soll dabei gepunktet werden, mit Heimatverbundenheit und einem „Zuhause schmeckt es am besten“-Gefühl ebenso wie mit Witz und auch der ein oder anderen humoristisch-pointierten Provokation gegenüber Importware.
Finanziert werden soll die Kampagne über die Verbände und Sponsoren, 2023 wird der Auftakt, im Jahr 2024 soll sie dann richtig durchstarten.
„Selbstbedienung nach Plan – wie funktionieren Automaten und SB-Läden in der Praxis?“
Leider nur per Zoom zugeschaltet und nicht live vor Ort war Kristin Rotherm, Redakteurin von HOFdirekt.
Sie stellte Automaten und SB-Läden, deren Vor- und Nachteile in ihrem Vortrag vor.
Die Entscheidungsgründe für einen Automaten-Verkauf sind vielseitig. Die meisten wollen so ihre Öffnungszeiten ausweiten, den Hofladen erweitern oder eine Alternative zu ihm bieten, gerade in der Pandemie Möglichkeiten zum kontaktlosen Einkaufen schaffen und die eigene und die Flexibilität der Kunden so erhöhen.
Die Nutzungsdauer eines Automaten wird abhängig von Wartung und Pflege mit ca. 10 Jahren angegeben, Automaten gibt es je nach Ausstattung ab etwa 10.000 Euro. Nicht immer muss gekauft werden – auch Leasing-Modelle sind möglich.
Für den Standort empfiehlt Kristin Rotherm einen Richtwert von 5 Kilometer Entfernung vom eigenen Hof und für die Produktauswahl sollte die Umgebung genauer analysiert werden. In der Nähe eines Radweges oder Spielplatzes braucht es eher Snacks für unterwegs als Ergänzung, in Wohngebieten eher Produkte des täglichen Bedarfs. Im Durchschnitt bieten Direktvermarkter mit Automatenverkauf vier Erzeugnisse an, von denen zwei jeweils aus eigener Produktion und zwei zugekauft sind.
Für einen SB-Verkauf sprechen ebenfalls Flexibilität und erweiterte Öffnungszeiten sowie der derzeitige Personalmangel. Hier müssen ebenfalls die Produkte zum Standort passen und die Sauberkeit des Ladens muss beachtet werden. Auch kontaktlose Bezahlmöglichkeiten sind sinnvoll für Kunden, die gerne ohne Bedienung einkaufen. Trotzdem sollte die persönliche Ebene nicht verloren gehen, dem kann z.B. durch Hoffeste, Führungen oder schön gestaltete Etiketten sowie Kostproben entgegengewirkt werden.
Gegen Diebstahl oder Vandalismus empfiehlt Kristin Rotherm Kameras, auch abschreckende Attrappen können helfen. Auch die Näh zum Hof sowie großflächige Personenfotos können ein Gefühl des Beobachtet Seins erzeugen. Saubere und gepflegte Orte weisen laut Forschung zudem weniger Vandalismus auf als unordentliche oder verschmutzte.
Bevor man sich für den SB-Verkauf oder einen Automaten entscheidet, sollte man sich aber bewusst machen:
- Automaten und SB-Läden sind keine Selbstläufer
- Die Bestückung, Pflege und Abrechnung kosten Zeit
- Immer verfügbar zu sein bei Störungen, Problemen oder Nachfüllbedarf kann auch anstrengend sein
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