Dämpfmaschine Im Freien Feld. Foto: Heike Sommerkamp

Dämpfmaschine Im freien Feld.   Foto: Heike Sommerkamp

 

Im Süden Deutschlands läuft seit 2015 ein Dämpfversuch der Firma MSD GmbH in mit Folie abgedeckten Erdbeerdämmen im Freiland.

 

Der Clou

Mit Nadeln wird der Dampf gezielt durch die Folie in den Damm geleitet, bis auf 35 Zentimeter Tiefe. Die so entstandenen Löcher dienen später als Pflanzlöcher.

Ein Praktiker brachte die Firma während des Versuchs darauf: Wieso nicht direkt in die bereits mit Folie bedeckten Dämme dämpfen und die Einstichlöcher der Dämpfnadeln später als Pflanzloch verwenden? Gesagt, getan.

Feinheiten an der Technik werden noch ausgebessert – aber im Prinzip funktioniert die Methode, erklärt Arno Fried vom Landratsamt Karlsruhe, der den Versuch begleitet.

Sein vorläufiges Fazit: Seit zwei Jahren liefert der Versuchsdamm Toperträge. Weitere Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht.

 

Energiebilanz

Für die Energiebilanz erklärte Michael Seifert, MSD GmbH:

„Ein leistungsfähiger und energieeffizenter Dampfkessel, z. B. von MSD, macht aus einem Liter Heizöl zirka 13 kg Dampf. Man benötigt bei einer Dämpftiefe von 35cm zirka 15-20 kg Dampf pro m² (=40-60kg Dampf/m³ gedämpfte Erde). Der Dampfbedarf ist jedoch abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Daraus ergibt sich ein Verbrauch ab etwa 1,2 Liter Heizöl pro gedämpftem m².
Pro Hektar sind im Dammanbau etwa 40-45 Prozent der Fläche bepflanzt. So entsteht ein Bedarf von zirka 0,6 Liter Öl pro gedämpftem Quadratmeter Damm, was einen Energiekostenbeitrag von etwa 30 ct/m² bedeutet.“

Derzeit wird nach einer Großlösung gesucht, die auch für den Tunnel geeignet ist.

 

Über Bodendämpfung

Bodendämpfung wird seit Jahrtausenden erfolgreich praktiziert. Bereits im alten Ägypten und Indien machte man sich die bodenverjüngende Methode zunutze, indem man Flächen nässte und sie durch die Sonne erhitzen ließ.

Die Ergebnisse sprechen klar für dieses Verfahren. So führt die Dämpfung neben der Bodenverjüngung auch zur Unkraut- und Nematodenreduktion sowie zur Minimierung von bodenbürtigen Krankheiten.

Auf Herbizidmaßnahmen kann bei dieser Bodenvorbereitung zum Teil verzichtet werden.

 


 

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