Spargelernte

Spargelernte

VSSE fasst zusammen:
Zu heiß, zu trocken und viel Sonnenschein – die Rekordtemperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im April und Mai 2018 wirkten sich stark auf die Spargelsaison aus.

Die sommerlichen Temperaturen im Frühjahr sorgten für Höchsterträge und erforderten unermüdlichen Einsatz der Spargelerzeuger und ihrer Erntehelfer und -helferinnen.
Auch blieb in dieser Saison erstmals die Kältephase deutschlandweit aus, die in anderen Jahren zu einer Atempause und einer Mengenregulierung am Markt geführt hatte.

Die hohen Ertragsmengen und schwierige Absatzbedingungen hatten einen schnellen Preisverfall zur Folge. Teilweise fehlende Saisonarbeitskräfte erschwerten zusätzlich die Bewältigung der anstehenden Arbeiten.

„Der Saisonstart war in diesem Jahr mit Anfang bzw. Mitte April etwas später als im Vorjahr und ließ das Ostergeschäft aus. Die Nachfrage war bei den Konsumenten in den ersten Wochen sehr gut, ließ aber mit den heißen Temperaturen und zu Saisonende etwas nach. Neben den hohen, kaum zu bewältigenden Erntemengen, machte den Betrieben die negative Preisentwicklung zu schaffen. Die Schwierigkeit, ausreichend und gute Saisonarbeitskräfte zu bekommen, verschärfte die Situation zusätzlich“, bilanziert Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE).

 

Deutschlandweit: Große Spargelmenge war die Herausforderung der Saison

Die sommerlichen Temperaturen rückten den Erntezeitpunkt der frühen und späten Spargelsorten zusammen. Die hohen Tageserntemengen führten dazu, dass die pflanzenbaulich vertretbare Erntemenge und -dauer bereits frühzeitig erreicht war.

„Die große Menge war die Herausforderung dieser Saison. Für viele Spargelbetriebe war die Erntemenge kaum zu bewältigen. Einige Betriebe beendeten und beenden schon vorzeitig die Ernte,“ resümiert Dr. Ludger Aldenhoff, Spargelberater in Süddeutschland.

In Nord- und Ostdeutschland hatten die Spargelerzeuger zusätzlich mit extremer Trockenheit zu kämpfen.  

 

Großes Angebot führt zu ernüchternder Preiskurve

Grafik. Quelle: AMI-informiert.de

Grafik. Quelle: AMI-informiert.de

Laut der Agrarmarkt Informations-gesellschaft mbH (AMI) ließen Angebotsaktionen den durchschnittlichen Verbraucherpreis im Vergleich zu den beiden Vorjahren schnell und stark sinken.

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verhandelte die Preise zeitweise im Tagesrhythmus nach unten.

Der durchschnittliche Verbraucherpreis rutschte bis auf 5,48 Euro/kg, und war damit so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Die Nachfrage nach Spargel war bei den Konsumenten hoch. „Wir hatten drei Wochen mit hoher Reichweite im Mai, d. h. es gab hohe Mengen, aber auch einen hohen Abverkauf. Insgesamt gehe ich davon aus, dass in dieser Saison mehr Spargel als im Vorjahr verkauft wurde“, zieht Michael Koch von der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI), sein erstes Resümee.

 

Saisonarbeitskräfte

Mögliche Rückkehr zur 50-Tage- bzw. 2-Monate-Regelung in 2019 gefährdet Personalstruktur in den Betrieben

„Die Saison war sehr stressig und eine hohe Belastung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Es sind weniger Erntehelfer gekommen, so dass Arbeitskräfte fehlten. Teilweise konnten Flächen nicht beerntet werden“, erklärt Jürgen Schulze, Spargelberater in Ostdeutschland.

Laut einer VSSE-Umfrage unter Spargel- und Erdbeererzeugern gaben rund 50 Prozent der Befragten an, dass sich die Verfügbarkeit an Saisonerntehelfern deutlich verschlechtert habe, zudem sagten 40 Prozent, dass sich die Situation verschlechtert habe.

„Mit Sicherheit wird es immer schwerer, geeignetes Personal zu finden. In dieser Saison in Nordrhein-Westfalen war die Tatsache, dass Saisonarbeitskräfte früher als vertraglich vereinbart abgereist sind, kein Problem, da die Ernte auf einigen Feldern früher beendet wurde. Ich sehe allerdings schwarz, wenn 2019 die Rückkehr zur 50-Tage- bzw. 2-Monate-Regelung erfolgt, da wir bei bereits bestehendem Erntehelfer-Mangel kaum eine zweite Garde bekommen“ gibt Ralf Große Dankbar zu bedenken, Spargelberater an der Landwirtschaftskammer in Nordrhein-Westfalen.

Der VSSE sieht in diesem Punkt bereits seit Jahren Handlungsbedarf. Um die Situation nicht zusätzlich zu verschärfen, setzt er sich für die Beibehaltung der 3-Monate- beziehungsweise 70-Tage-Regelung für die kurzfristige, sozialversicherungsfreie Beschäftigung ein.

 


 

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