Volles Haus beim Langfördener Erdbeersprechtag des OVR Jork am 23. Februar in Bühren.
Hier Teil II unseres Berichts
Pflanzabstände bei Malwina – erklärt von Felix Koschnik
In einem weiteren Versuch wurden Pflanzabstände bei Malwina untersucht.
30, 40, 45 und 50 cm wurden miteinander verglichen. Sowohl den größten Gesamtertrag je Pflanze als auch den größten Anteil vermarktungsfähiger Früchte lieferte im einjährigen Bestand die Variante mit 40 cm Pflanzabstand, so Koschnick.
„Bodenfeuchtemesser helfen die Ressource Wasser optimiert einzusetzen und Kulturen bedarfsgerecht zu versorgen“, begann Koschnick sein nächstes Referat, dass er stellvertretend für die erkrankte Ines Schierholdt hielt.
Hierin stellte er verschiedene Tensiometertypen und deren Anwendung vor.
Keramische Tensiometer sollten blasenfrei mit abgekochtem Wasser befüllt werden und mit gutem Bodenschluss in der Wurzelzone positioniert werden.
Das am oberen Ende angebrachte Manometer zeigt den vom Boden ausgeübten Saugdruck.
Erhältlich für stationären Einbau oder mobilen Gebrauch. Auch bei Transport und Lagerung muss das Keramikröhrchen immer feucht gehalten werden.
Einstichtensiometer arbeiten mit einer mobilen Messeinheit für mehrere stationär angebrachte Keramikröhrchen.
Nachteil dieses Verfahrens ist, dass Einstichnadel und Septen regelmäßig erneuert werden müssen.
Ganz anders arbeitet das Watermark-System. Hier werden Sensoren in der Kultur platziert, deren elektrischer Widerstand je nach Feuchtigkeit variiert.
Die angeschlossene Messtechnik errechnet daraus eine Saugspannung in hPa. Diese Sensoren sind frostsicher und zum Festeinbau geeignet.
- Je niedriger die Saugspannung, umso feuchtigkeitsgesättigter ist der Boden.
- Im Freiland sollte die Bewässerung erst ab 250 hPa einsetzen.
- Ein Torfsubstrat gilt bereits ab 150 hPa als trocken.
„Aber“, so Koschnick, „das Tensiometer ist nur ein Hilfsmittel. Die sensorische Prüfung muss immer noch stattfinden.
Der „Händedruck“ im Substrat und die Spatenprobe im Freiland sind durch kein Messgerät zu ersetzen!“
Kirschessigfliege
Schlechte Neuigkeiten von der von der Kirschessigfliege:
2016 ermittelte ein Monitoring in Brombeeren erstmalig das Populationsmaximum bereits Ende September anstatt wie bisher im November, mit einem kleineren Peak Ende August.
So kam es in der Region auch bei Erdbeeren zu erstem Befall in späten remontierenden Erdbeeren und sehr späten Terminkulturen.
Felix Koschnick stellte den Anbauern zwei Methoden zur nun notwendigen Befallskontrolle vor.
Das Fallen-Monitoring berge ein großes Problem, warnte er: Die Kultur sei immer attraktiver als die Falle. Daher stiegen deren Fangzahlen oft erst an, wenn die Kultur abgeerntet sei.
Für die Bekämpfung der KEF konnte Felix Koschnick noch keine Empfehlung aussprechen.
Versuche hätten aber gezeigt, dass Spintor in Kombination mit dem Haftmittel Nu-Film-P eine bessere Regenstabilität als Spintor allein zeige.
„Der Norden arbeitet zusammen!“ lobte Felix Koschnick:
- Die ehemals selbständigen Obstbauberatungsringe Schleswig-Holstein, Südoldenburg und des Obstbauversuchsringes des Alten Landes e. V. Jork kooperieren im neu erstarkten „Verbund des Nordens“.
- Das Beerenobstteam kooperiert mit den anderen Bereichen der ESTEBURG und mit den Pflanzenschutzämtern.
Inzwischen habe sich allerlei getan:
- Herbst 2014: Grundsteinlegung für die neue Versuchsstation Beerenobst in Langförden
- Frühjahr 2015: Errichtung zweier Hochstädter-Tunnel für Substratkulturen, ein Haygrove-Tunnel für Topfkulturen in Langförden (obwohl zurzeit im Bereich des Verbundes nur 5% der Erdbeeren geschützt angebaut werden)
- Ausblick: 2019 oder 2020 solle die komplette Institution auf die Versuchsstation umziehen
„Dadurch, dass die neuen Versuchsflächen zuvor mit Äpfeln und Beeren aufgepflanzt waren, werden Nachbauprobleme sicher eine große Rolle bei den auf der neuen Versuchsstation stattfindenden Untersuchungen spielen“, mutmaßte Koschnick.
„Die Station soll offen sein für die Anbauer!“ sagte Koschnick. Deshalb seien Besucher und auch Gruppen dort nach Anmeldung herzlich willkommen.
Tilman Keller erläuterte die Veränderungen für den Integrierten Anbau von Erdbeeren in der Kulturanleitung 2017, anerkennend auch „Goldenes Buch“ genannt.
Hier ein paar Schlaglichter:
- Blattläuse: Vor PSM-Anwendung Art bestimmen (lassen). Nicht alle reagieren auf dieselben Mittel.
- Spinnmilben: Aufbrauchfrist vom Ordoval endet am 30.06.2017
- Thripse…. sind im Kommen.
- Weichhautmilbe: §53-Zulassung für Movento 100 SC liegt vor. Darf nur mit so viel H2O ausgebracht werden, dass keine Spritzbrühe abläuft (ca. 500 l / ha), da vollsystemisch
- „Vor der Blüte“ Endet beim ersten Aufbrechen der Knospe
- Strobilurine sparsam einsetzen – wegen Resistenzgefahr
- Basta: Der Antrag auf Notfallzulassung läuft, mit ungewissem Ausgang
- Neuzulassung Regalis: Vorsichtig anwenden: Der Einfluss auf Ertrag im Folgejahr wurde noch nicht untersucht
Für alles Weitere sei an dieser Stelle auf die Kulturanleitung 2017 verwiesen.
Immer frische News -
mit unserem Newsletter
Hier in unseren Newsletter eintragen und immer aktuelle News vom ErdbeerSpargel Portal erhalten.
Sie haben sich erfolgreich eingetragen - ein Bestätigungsmail geht Ihnen zu.