Der Deutsche Bauernverband lehnt in einer ausführlichen Erklärung die Vorschläge der EU-Kommission zum EU-Pflanzenschutz- und Naturschutzpaket ab und fordert eine deutliche Korrektur.
Am 22. Juni 2022 hatte die EU-Kommission einen Entwurf einer Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und einen Vorschlag für Natur-Wiederherstellungsziele veröffentlicht. Dieses Paket zielt auf eine Verringerung des Einsatzes und des Risikos von Pflanzenschutzmitteln und den Schutz der Biodiversität.
Ziele richtig, Maßnahmen falsch
„Die Ziele, den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren sind richtig, aber der vorgeschlagene Weg und die Maßnahmen sind falsch. Den Ansatz, Pflanzenschutzmitteleinsatz über Flächenkulissen zu regulieren und in allen Schutzgebieten zu verbieten, lehnen wir grundsätzlich ab. Hier ist eine komplett andere Herangehensweise notwendig, sonst wird dies zahlreiche Betriebe ins Aus drängen“, betont der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. „Die Ernährungssicherung in Europa wäre dadurch gefährdet“.
Der Deutsche Bauernverband verweist auf die erheblichen Fortschritte, die in diesem Bereich in den letzten Jahren bereits erzielt wurden, wie etwa in Niedersachsen oder Baden-Württemberg. „Wenn man Landwirtschaft wirklich erhalten will, ist dies grundsätzlich nur über den kooperativen Ansatz und finanzielle Anreize zu erreichen“, so Bauernpräsident Rukwied.
Die Erklärung des DBV-Präsidiums zum EU-Pflanzenschutz- und Naturschutzpaket finden Sie hier.
Kommission muss handeln, anstatt zu kommunizieren
Die gestern vorgestellte sogenannte „Kommunikation der EU-Kommission“ zum Thema Düngemittel ist aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes für die europäische Landwirtschaft ebenso völlig unzureichend. „Anstatt die Zölle auf Düngemittel bei Importen in die EU abzuschaffen, beschränkt sich die EU-Kommission nur auf warme Worte. Um die Verfügbarkeit von Düngemitteln sicherzustellen, muss die Kommission jetzt handeln, anstatt zu kommunizieren“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.
Die aktuellen Zölle seien weiter eine unnötige Belastung für die europäischen Landwirte und entbehrten jeglicher Rechtfertigung bei diesem hohen Preisniveau. Zeitgleich liefen Pläne der EU-Kommission, über die EU-Industrieemissionsrichtlinie die Tierhaltung durch die Hintertür einzuschränken und damit den natürlichen Wirtschaftsdünger in Form von Mist und Gülle weiter zu reduzieren. Doch gerade dies würde wertvolle Chancen bieten, die durch Forschung weiter verbessert werden müssen, um diesen regionalen Dünger noch besser an der Pflanze platzieren zu können.
„Klar muss sein: Ohne ausreichend Stickstoff werden im nächsten Jahr die Ernteerträge deutlich sinken. Dies wollen wir als deutsche Landwirtschaft in Verantwortung für die Ernährungssicherheit verhindern“, so Rukwied. „Aber auch die Politik muss bereit sein, entsprechend zu handeln sein.“
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