Auch ins neue Doppelfolienhaus des Versuchszentrums ging es bei den Rundgängen. Bild: Kerstin Panhorst
Im Versuchszentrum in Köln-Auweiler werden zahlreiche Projekte zum Beerenanbau durchgeführt. Beim Tunneltag präsentierten die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer NRW einige der Versuche und deren Ergebnisse in Form von Rundgängen. Das Interesse war enorm, allein beim ersten Rundgang nahmen über 100 Personen teil.
Wir waren natürlich auch dabei und haben uns umgeguckt.
Versuche zur Verfrühung von Erdbeeren im Wandertunnel und in der Substratkultur, remontierende Erdbeeren im Wandertunnel und im Substrat sowie Sortenversuche wurden gezeigt, ebenso der Anbau in einem Doppelfolienhaus. Auch zur Kultivierung von Himbeeren und Brombeeren als gekühlte Ruten im geschützten Anbau gab es Informationen.
Hier kommt eine kleine Auswahl der Versuchsergebnisse und Präsentationen:
Verfrühung ohne zusätzliche Vliesabdeckung im Wandertunnel
Kann auf ein Vlies verzichtet werden? Diese Frage beantwortet einer der vorgestellten Versuche. Bild: Kerstin Panhorst
In einem Versuch wird getestet, ob im Wandertunnel auf eine Vliesauflage verzichtet werden kann und ob sich dies auf Frühzeitigkeit und Ertrag auswirkt.
Denn das Vlies, das zur Verfrühung in Wandertunneln nach dem Schließen Ende Januar/Anfang Februar aufgelegt wird, kann durch die Auflage und hohe Temperaturen zu Stress bei den Pflanzen führen.
Auch das Risiko von pilzlichen Erkrankungen wie Botrytis oder Gnomonia wird dadurch erhöht.
Durch den Verzicht auf eine zusätzliche Vliesabdeckung wurde die Ernte im Versuchstunnel bei der Sorte „Clery“ geringfügig verzögert. Bezogen auf die Erntemitte war diese um 1 bis 4 tage verspätet. Der Ertrag war vergleichbar, die Früchte allerdings deutlich größer.
Fazit: Aufgrund von Vorteilen in der Arbeitswirtschaft und einem geringen Kulturrisiko dürfte das Verfahren interessant sein.
Sortenprüfung früher Erdbeersorten
Eine Untersuchung hinsichtlich der Ertrags- und Fruchteigenschaften früher Sorten im Wandertunnel stand ebenfalls auf dem Programm des Rundgangs. Dafür wurden 8 Sorten geprüft.
Ergebnis: Die Sorten „Flair“ und „Glorielle“ reiften am frühsten und konnten durch guten bis sehr guten Geschmack überzeugen. Kurz danach reiften „Twist“ und „Dahli“, die sich durch gute Fruchteigenschaft auszeichnet. „Dahli“ hatte dabei eine ähnliche Reifezeit wie „Clery“. Am ertragsreichsten waren „Rendezvous“, „Aprica“ und „Sibilla“, die allerdings erst kurz nach „Clery“ reifen.
Direktpflanzung oder Pflanzung in Gefäßen
Ein Versuch zeigt: Der Anbau von Erdbeeren in Pflanzgefäßen kann empfohlen werden. Bild: Kerstin Panhorst
In einem Versuch wurden unterschiedliche Kulturverfahren beim Anbau von Erdbeeren in einer Substratrinne geprüft. Der Anbau in niedrigen Substratrinnen ist bereits etabliert, aber es gibt oftmals Probleme mit der Gleichmäßigkeit der Bewässerung und einer ungenügenden Dränung des Substrats. Dadurch können Phytophtora-Probleme entstehen.
Eine Lösung, die zudem einen einfachen Austausch des Substrats und Wechsel der Pflanzen ermöglichen kann, ist das Einlassen von austauschbaren Pflanzgefäßen in die Substratrinne. Bei Krankheitsausbrüchen ist so auch der Austausch einzelner Pflanzen möglich, es wäre nicht mehr die ganze Rinne betroffen.
Im Versuch wurden die Auswirkungen von diesem Verfahren auf Ertragsleistung und Frühzeitigkeit untersucht. Die Direktpflanzung und eine Pflanzung in Gefäßen wurden dafür verglichen.
Fazit: Ertrag und Ernteverlauf beider Verfahren sind vergleichbar. Der Anbau von Erdbeeren in Pflanzgefäßen kann empfohlen werden.
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